Kapitel 8

Die Universität Karlsruhe (1967–2009)

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O-Phasen-Shirt

T-Shirt, ca. 72 × 59 cm, Baumwolle. Privatbesitz. Fotografie: Amadeus Bramsiepe.

Das erste Semester war und ist für die gern als Erstis bezeichneten Studienanfängerinnen und -anfänger ein biografischer Einschnitt. Zum Abschied vom Elternhaus und der Eingewöhnung am neuen Wohnort kommt der Studienbetrieb mit seinen zunächst unbekannten Regeln und verschärften Anforderungen in Sachen Selbstorganisation. Um das Jahr 1900 wurden diese Orientierungsaufgaben gewöhnlich über den Eintritt in eine Studentenverbindung bewältigt. 100 Jahre später spielen die Verbindungen im Leben der Studierenden eine deutlich geringere Rolle. Den Übergang ins Studium erleichtert vor allem die einwöchige Orientierungsphase, kurz O-Phase. Organisiert von den Fachschaften, den Organen der studentischen Selbstverwaltung an den KIT-Fakultäten, wird den Erstis das nötige formelle und informelle Wissen in einer Reihe von Veranstaltungen vermittelt. Persönliche Anwesenheit ist dabei unabdingbar. Ebenso wichtig wie das Wissen über Studienordnungen und Studiengangsmodule ist nämlich das Kennenlernen des Campus mit Mensa, Bibliothek, Kultur-Café, Ehrenhof und Hochschulsportstätten. Und fast noch wichtiger ist das gegenseitige Kennenlernen als Startpunkt der sozialen Existenz im Studium. Im Oktober 1997 wirkte Alexander Markert ehrenamtlich als Betreuer einer O-Phasengruppe in der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften, der Fachschaft Wiwi. Das hier gezeigte T-Shirt wies ihn in dieser Rolle aus. Das Kleidungsstück wirkt sehr zurückhaltend gegenüber den heute üblichen Verkleidungen, mit denen die Erkennbarkeit der ganzen frisch zusammengewürfelten O-Phasengruppe auch gegen leichte bis mittelschwere Formtiefs abgesichert wird. kn

Objektvorschlag

Die O-Phase war bereits vor dem eigentlichen Studienstart prägend. Wir kamen alle aus der ganzen Bundesrepublik, manche hatten noch ihren Wehrdienst abgeleistet, andere — wie ich — Zivildienst. Die O-Phase war eine gute Möglichkeit Stadt und Menschen kennenzulernen, und auch die eine oder andere Freundschaft ist damals entstanden. Besonders in Erinnerung blieb, dass das ganze Programm von Studierenden für Studierende gemacht wurde und der Spaß nicht zu kurz kam. Später gab ich dies auch gerne als O-Phasen Tutor oder als DJ bei den WiWiSo und WiWiWi Parties gerne zurück. Das T-Shirt ist eine bleibende Erinnerung an eine gute Zeit in Karlsruhe und am KIT. Dipl.-Wi.-Ing. Alexander Markert, Frankfurt am Main, selbstständiger Head-Hunter

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